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7. Um die Möglichkeit zu analysieren, dass die gefundenen Risikoerhöhun-
gen durch Fluglärm möglicherweise nicht durch Fluglärm, sondern
durch individuelle Krankheitsfaktoren hervorgerufen sein könnten wur-
den sogenannte Sensitivitäts-Analysen durchgeführt. Dabei wurde ge-
prüft, ob bei Einfügung von drei individuellen Faktoren (medikamentös
behandelte Fettstoffwechselstörungen, mit Insulin oder mit oralen Anti-
diabetika behandelte Zuckerkrankheit) in das Analysemodell der Effekt
einer Risikoerhöhung für Herz- und Kreislaufkrankheiten durch Fluglärm
sich verminderte oder gar verschwände. Es zeigte sich, dass diese indi-
viduellen Risikofaktoren keinen Einfluss auf das durch Fluglärm erhöhte
Erkrankungsrisiko hatten, jedoch als eigenständige Risikofaktoren für
Herz- und Kreislaufkrankheiten wirken.
8. Die in diesen Studien ermittelten Ergebnisse für Herz- und Kreislauf-
krankheiten stehen im Einklang mit einer Vielzahl von epidemiologi-
schen Studien des Inlands und des Auslands. Ein ursächlicher Zusam-
menhang (Kausalzusammenhang) zwischen Fluglärm, vor allem während
der Nacht, und dem Auftreten von Herz- und Kreislaufkrankheiten wird in
der epidemiologischen Wissenschaft anerkannt.
9. Für die Feststellung einer ursächlichen Beziehung zwischen Fluglärm
und Krebserkrankungen, insbesondere Brustkrebs der Frau, sind weitere
epidemiologische Studien erforderlich.
10. Die Ergebnisse der epidemiologischen Studien im Umfeld des Flugha-
fens Köln-Bonn lassen sich nur bedingt auf andere deutsche Flughäfen
übertragen, da z.T. erhebliche Unterschiede im Flugaufkommen und der
zeitlichen Verteilung von Flugereignissen eine Vergleichbarkeit erschwe-
ren.
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