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3.2.2 Psychische Erkrankungen
Bei der ersten Fall-Kontroll-Studie zu Fluglärm und Arzneiverordnungen im Umfeld
des Flughafens Köln-Bonn hatte sich bei Frauen eine mit zunehmendem nächtli-
chem Fluglärm ansteigende Menge von verordneten Tranquillizern und Antide-
pressiva gefunden.
Die Analysen im Rahmen der vorliegenden Fall-Kontroll-Studie zeigten für beide
Geschlechter eine mit zunehmendem nächtlichen Dauerschallpegel des Fluglärms
ansteigende Erkrankungshäufigkeit von Depressionen bei beiden Geschlechtern.
Da man beim Krankheitsbild der Depression nicht davon ausgehen kann, dass
nach gestellter Diagnose die Patienten die verordneten antidepressiv wirkenden
Arzneimittel regelmäßig einnehmen, ist im Gegensatz zu den Herz- und Kreislauf-
erkrankungen die Ermittlung von Neuerkrankungen (inzidente Erkrankungen) mit
den vorliegenden Daten der gesetzlichen Krankenkassen nicht möglich. Es han-
delt sich deshalb bei den für die Depressionen durchgeführten Analysen um Ana-
lysen mit sogenannten prävalenten Fällen.
Die Ergebnisse zeigen, wie Abbildung 17 ausweist, für Männer stärkere Risiko-
erhöhungen aus als für Frauen.
Abbildung 17. Depressionen und Fluglärm bei Männern und Frauen
Depressionen - Männer ab 40 Jahren
Nächtlicher Fluglärm (23-1 Uhr) Gesamtbevölkerung mit Fluglärmbelastung
40 45 50 55 60
dB(A) 23-1 Uhr
0
50
100
Risiko-Anstieg (%)
Alter [fett = signifikant]
40 50 55 60 65 70
80
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